„Hände weg vom Mayener Krankenhaus!“

Die Forderung „Hände weg vom Mayener Krankenhaus“ haben wir bereits vor Jahren erhoben. Wir erinnern uns: Das St.- Elisabeth-Krankenhaus Mayen hatte einen sehr guten Ruf über die Mayener Grenzen hinaus. Die Abteilungen leisteten hervorragende Arbeit, die Chefärzte waren bekannt und anerkannt und wurden für ihre Ausbildungskonzepte ausgezeichnet. Die Kardiologie zum Beispiel gründete mit anderen Kliniken der Region ein 24-Stunden- Notdienstnetz für Herzkatheteruntersuchungen. Auch wirtschaftlich war unser Krankenhaus sicher und solide aufgestellt, nicht zuletzt dank der langfristig angelegten, vorausschauenden Geschäftspolitik des Verwaltungsdirektors Ludwig Cremer.

Was ist dann passiert?

Schon 2018 häuften sich die Hinweise und Informationen, dass das Gemeinschaftsklinikum wirtschaftlich ins Schlingern geriet und daher rigorose, vor allem kurzfristige Sparmaßnahmen beschließen werde. Die SPD ging an die Öffentlichkeit, da eine „Umwandlung“ eines
ausgezeichneten Kreiskrankenhauses in eine „Portalklinik“ zu befürchten war. Auf Initiative der SPD-Fraktion wurde im Mayener Stadtrat eine Resolution zur Erhaltung unseres Krankenhauses beschlossen. Die Realität überrollte alle Diskussionen und übertraf in der Folgezeit alle Befürchtungen und Sorgen: Schließung der Küche, Verlagerung von Personalabteilung, Lagerhaltung, IT, Zentralsterilisation und schließlich vom Labor, Schließung der Apotheke und zudem die Verlagerung der Aufbereitung von Zytostatika nach Koblenz. Damit allein wurde dem Mayener Krankenhaus ein Ertrag von über einer Millionen Euro pro Jahr genommen.

Betriebsbedingte Kündigung wurden ausgesprochen. Chefärzte wurden gegangen (und arbeiten heute erfolgreich im Kreiskrankenhaus Andernach!). Entscheidungen, die für Mayen einen desaströsen Einfluss auf das Betriebsergebnis mit künftig 7-stelligen Verlusten haben mussten. Aus heutiger Sicht wurde das ehemalige Kreiskrankenhaus Mayen abgewirtschaftet.

Mit der „Ein Standortlösung“ in Koblenz sollten Bettenkapazitäten in Koblenz abgebaut werden. Die Refinanzierung war betriebswirtschaftlich zu erklären und Erträge mussten von Mayen dorthin.

Was wurde dagegen unternommen und wo stehen wir heute?

Eine gute ärztliche und pflegerische Leistung wird immer noch von engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen. Überstunden, Not- und Wochenenddienste, Mangel an Pflegekräften – verstärkt durch Erkrankungen und Abwanderungen – führen gelegentlich ans Limit. Die Verunsicherung und Verängstigung sind groß. Die Verantwortlichen spielen nicht mit offenen Karten. Von vielen Entscheidungen erfahren das Personal und der Betriebsrat nach eigenem Bekunden erst aus den Medien. Hier fehlt es nicht nur an Transparenz und Fingerspitzengefühl, sondern vor allem an Wertschätzung und Respekt gegenüber den Menschen, die bis zur Grenze ihrer Gesundheit für die Gesundheit anderer Menschen im Krankenhaus arbeiten. Die Mayener SPD befürchtet weiter einen massiven Rückschritt, wenn die gravierenden Einsparungen und Einschnitte so weiter gehen. Und das nur mit dem Ziel, eine „Ein-Standort-Lösung“ in Koblenz zu realisieren?

Zur Frage der Aktualität der Überschrift erklärte unser Fraktionsvorsitzender Helmut Sondermann: „Auch heute im Jahr 2024 fordert die SPD Mayen die Verantwortlichen im Kreistag und in der Kreisverwaltung auf, für das St.-Elisabeth-Krankenhaus Mayen konsequent zu kämpfen, offen und transparent nach alternativen Lösungen für den Erhalt (Nichts ist unmöglich!) zu suchen, und sich gemeinsam einer weiteren Schädigung unseres Krankenhauses entgegenzustemmen. Nichts tun und Aussitzen unterstützt den Kollaps der medizinischen Versorgung vor Ort. Wir brauchen keine Sprechblasen und vagen Versprechungen, sondern eine nachhaltige und langfristig die medizinische Versorgung in unserer Region gewährleistende „EIN-STANDORT- SICHERUNG“ in Mayen!

Daher: HÄNDE WEG VOM MAYENER KRANKENHAUS!“

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